Zusammenfassung
Lithium-Salze sind Therapie der ersten Wahl in der Phasenprophylaxe bipolarer
Störungen. Die Langzeittherapie geht häufig mit Nebenwirkungen einher, welche
die Fachgebiete der Nephrologie, der Endokrinologie und der endokrinen Chirurgie
berühren. In dieser Übersichtsarbeit werden nephrologische Nebenwirkungen
hervorgehoben.
Unter Behandlung mit Lithium wird das gehäufte Auftreten einer Resistenz gegen
das antidiuretische Hormon (ADH) mit nephrogenem Diabetes insipidus, ein
Lithium-getriggerter Hyperparathyreoidismus mit Hyperkalzämie und eine
chronisch-interstitielle Nephritis mit der Bildung von Mikrozysten beobachtet.
Langzeit-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer
chronischen Niereninsuffizienz. Selten kommt es auch zur Dialyse-Abhängigkeit.
Die rechtzeitige Beendigung der Lithium-Therapie scheint dies verhindern zu
können.
Um die Sicherheit einer Lithium-Therapie zu gewährleisten sind regelmäßige
Bestimmungen des Serum-Lithium-Spiegels, Kontrollen der Retentionsparameter, des
Spiegels des Thyreoidea stimulierenden Hormons (TSH) und des Kalzium-Spiegels
sowie der Urin-Osmolarität essenziell. Rechtzeitig – also bereits bei einem
leichten Anstieg der Retentionsparameter – sollte eine nephrologische bzw.
internistische Vorstellung erfolgen.
Abstract
Lithium is widely used in the treatment of bipolar disorders. Long-term
administration of lithium often leads to side effects concerning the subjects:
nephrology, endocrinology and surgery. This review emphasizes
nephrotoxicity.
Lithium treatment may disturb responsiveness to antidiuretic hormone (ADH),
causing a nephrogenic diabetes insipidus. Furthermore long-term lithium therapy
may trigger hyperparathyreoidism with hypercalcemia and chronic interstitial
nephritis with development of microcysts. Long-term patients have an increased
risk to develop impaired renal function. Lithium-induced endstage renal disease
is rare. Termination of lithium treatment may decrease the risk of
progression.
To ensure security of lithium treatment regular controls of urine osmolarity,
lithium-, creatinine- , thyroid stimulating hormone- and calcium-levels are
essential. Patients with decreased renal function should be referred to a
specialist early.
Schlüsselwörter
Lithium - Nephropathie - Mikrozysten - nephrogener Diabetes insipidus - Hyperparathyreoidismus
- Nierenfunktion
Keywords
lithium - nephropathy - microcysts - Diabetes insipidus renalis - hyperparathyreoidism
- renal function